…wissen viele Kakaobauern bis heute nicht. Schließlich sind sie auch viel zu sehr mit dem Kampf ums Überleben beschäftigt, als dass sie daran denken könnten, Schokolade zu kaufen. Was sie für ihren Kakao bekamen, war lange Zeit auch eher eine kleine Entschädigung als eine faire Bezahlung.

weiter zum Beitrag Von Schokolade und Edelhölzern – Ein Interview mit dem Leiter der Abteilung Nachhaltigkeit eines Schweizer Schokoladenherstellers

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ChocolateConcierge - Wie Schokolade schmeckt... Über Kakaobauern, Nachhaltigkeit und fairen Handel in Ash-Town, Kumasi, Ghana - Christoph Inauen

Christoph Inauen, Leiter Nachhaltigkeit und Kakaobeschaffung, in Ghana bei Kleinbauern der Kooperative Kuapa Kokoo. (Die Kleinbauern lernen Halba kennen, es gibt einen direkten Kontakt zu den Abnehmern der Kakaobohnen, Christoph Inauen hatte Schokolade dabei (Kleinbauern wissen oft nicht, was aus ihren Produkten entsteht).
Bildquelle: Chocolats Halba (fotografiert von Filipa Peixeiro)

Wir leben jedoch auch hier in einer Zeit der Veränderung. Es gibt immer mehr Unternehmen, die begriffen haben, dass es so nicht weitergehen kann. Sonst hat irgendwann demnächst keiner der vielen Kleinbauern noch Lust, Kakaobäume zu pflanzen, zu pflegen und Kakao zu ernten. Und so dringt die Idee von Nachhaltigkeit und fairem Handel – Fair Trade –  allmählich bis in die Führungsetagen der großen Schokoladenhersteller vor. Denn wenn die Kleinbauern in Südamerika, Afrika und anderswo sich lieber Alternativen zuwenden, die mehr Geld bringen, nimmt die Menge des zur Verfügung stehenden Kakaos stark ab und der Preis steigt in schwindelnde Höhen. Schokolade wird dann zum absoluten Luxusgut und die Schokoladenhersteller bekommen große Schwierigkeiten.

Den Kakaobauern muss deshalb so geholfen werden, dass sie mittel- und langfristig von ihrem Einkommen leben können. Und aus diesem Grunde findet in der Industrie zurzeit auf immer breiterer Ebene ein Umdenken statt. Im Cocoa Barometer 2012 heißt es u. a. :  „Werden die Pläne der Zertifizierungsorganisationen und einer Reihe von Unternehmen tatsächlich wie geplant umgesetzt, könnte die Menge nachhaltig produzierten Kakaos, dessen Herkunft über Zertifikate nachgewiesen wird, bis zum Jahr 2020 massiv auf rund die Hälfte der Weltproduktion steigen.“

Und in diesem Zusammenhang geschehen außerdem Dinge, die ich richtig spannend finde. Chocolats Halba zum Beispiel, ein Schweizer Schokoladenhersteller, der den Kakao für seine Produkte ausschließlich bei Fair-Trade-Kooperativen kauft,  ist dabei, zusätzlich zum Anbau von Kakao weitere Einkommensmöglichkeiten für die Kakaobauern zu schaffen. Das Unternehmen fördert deshalb besondere Anbausysteme, bei denen Kakao mit Früchten und Edelhölzern kombiniert wird.

Da schmeckt das tägliche Stück Schokolade doch gleich wieder besser – vorausgesetzt, man hat die richtige eingekauft ;-). Aber das tun Sie ja sicher sowieso?

Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit und frohe, genussvolle und entspannte Weihnachtstag.

Bis bald, Ihre ChocolateConcierge Jutta Schumacher