Das SportInterview der Woche mit Europameister Fredi Bobic. Außerdem der Rückblick zur Wochenmitte mit News zu Hertha BSC, ALBA Berlin und den Eisbären sowie das Autogrammkarten-Gewinnspiel.

Fredi Bobic und der SportConcierge beim Medien-Cup in der Kickerworld Berlin

Fredi Bobic und der SportConcierge beim Medien-Cup in der Kickerworld Berlin

Liebe Sport(s)freunde,

heute habe ich für Euch einmal nachgefragt, was Fredi Bobic über unsere Sporthauptstadt denkt und was er derzeit so treibt.

Das SportInterview der Woche

Heute mit Fredi Bobic (38), ehemaliger Fußballprofi und Deutscher Nationalspieler. Fredi Bobic spielte von 1990 bis 2006 u.a. beim VfB Stuttgart und Borussia Dortmund, Hannover 96 und Hertha BSC in der Bundesliga und für die Bolton Wanderers in der Premier League. 1996 wurde er mit der DFB-Elf Europameister. Heute arbeitet er als Sportdirektor von Erstligist Chernomorets 919 Burgas in Bulgarien und ist als Fußballexperte u.a. beim DSF unterwegs.

SportConcierge: Fredi,wie immer stellt sich mir als waschechter Berliner die Frage, wie Du die Stadt, vorallem in sportlicher Hinsicht, nach deinem Zuzug wahrgenommen hast und wie sie sich von Deinen anderen Stationen unterscheidet?

Fredi Bobic: Berlin ist extrem vielfältig, vor allem in Preisen und natürlich im Spitzensport. Keine andere Stadt ist meines Erachtens nach in allen populären Sportarten erstklassig vertreten. Diese Stadt ist einfach sport- und besonders laufbegeistert, was meinem Naturell sehr entgegenkommt.

SportConcierge: Das mit der Erstklassigkeit könnte sich ja bald im Fußball erledigt haben (räusper). Dein Herz schlägt bekanntlich für den VfB – von 2003 bis 2005 hast Du aber auch für die Hertha gespielt. Welche Eindrücke hast Du von Deiner Zeit im blau-weißen Trikot mitgenommen?

Fredi Bobic: Sportlich gesehen war es sicherlich nicht die herausragende Zeit, aber ich habe immer gern in Berlin gespielt. Die Nähe zu den Mitarbeitern der Geschäftsstelle und die Zeit, die ich mit den Leuten verbracht habe, denen Hertha wirklich am Herzen liegt, möchte ich nicht missen.

SportConcierge: Nun beschäftigt uns die Hertha derzeit mehr, als uns lieb ist. Heißt es am Saisonende ABSTIEG oder gibt es noch Hoffnung für die alte Dame?

Fredi Bobic: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Natürlich möchte ich Hertha nicht in der 2. Liga sehen und glaube gern an ein positives Wunder. Schaut man allerdings auf die nackten Zahlen und bedient sich der Statistik, scheint der Klassenerhalt aktuell unmöglich.

SportConcierge: Das macht 5,- EUR ins Phrasenschwein! Gestern Abend fand die Mitgliederversammlung von Hertha BSC statt. Der ehemalige Manager und Trainer wurden seitens der Verantworlichen kein einziges Mal erwähnt, was vor allem für Hoeneß wie ein kleiner nachträglicher Sieg wirken dürfte. Waren die Verabschiedung von Hoeneß und letztlich auch die von Favre in Deinen Augen sinnvolle Schritte?

Fredi Bobic: Mit Sicherheit richtig! Diskutieren kann man dahingend immer, aber es lohnt sich jetzt nicht zurückzuschauen, sondern nach vorne. Dahingehend ist der Verein in meinen Augen gut aufgestellt.

SportConcierge: In Sachen Nachwuchs wurde Hertha häufig gelobt – Du hast für eine Deine Karriere nach der Karriere einiges getan. Ob aktuell als Geschäftsführer des bulgarischen Erstligisten Chernomorets 919 Burgas oder als Kommentator im TV, man seht und hört immer wieder von Dir. Welche Tipps würdest Du rückblickend aktuellen und besonders den jungen Profis mit auf den Weg geben?

Fredi Bobic: Es ist wichtig, sich für vieles zu interessieren ohne dabei den Sport zu vernachlässigen. Immer versuchen, den Kopf weiterzubringen und Dinge auszuprobieren, statt stupide dem Ball hinterherzujagen ist meine persönlche Empfehlung.

SportConcierge: Wie sieht Dein Arbeitstag als Pendler derzeit aus, und bleibt bei Deinen vielen Tätigkeiten noch Zeit für die Familie?

Fredi Bobic: Ich versuche so viel Raum wie möglich für meine Familie zu schaffen. Sicher ist die Arbeit sehr zeitintensiv und man freut sich jedes Mal dorthin zurückzukehren, wo einen die Familie erwartet und man sich wohlfühlt – besonders jetzt in der Weihnachtszeit. Es ist allerdings ein Teil meines Lebens, den ich mir so ausgesucht habe und es macht immer noch verdammt viel Spaß! Die viele Zeit im Flugzeug nutze ich gern, um mal runterzukommen. Das Mobiltelefon ist für eine Weile aus, und wenn ich nicht gerade umsteigen muss, genieße ich diese Phase der Ruhe.

SportConcierge: Wie läuft es derzeit in Bulgarien für Dich als Sportdirektor von Chernomorets 919 Burgas? Mit Balakov „im Team“ knüpfst Du ja namentlich fast schon an alte Erfolgszeiten bei Stuttgart an.

Fredi Bobic: Es läuft ganz gut. Wir haben als Ziel eine Platz unter den ersten fünf angepeilt, alles weitere käme zu früh. Wir nutzen diese Saison primär, um die Qualität des Teams zu messen. Es ist aber schon gigantisch, was hier entsteht. Derzeit wird hier ein Sport-Campus für rund 15 Mio. EUR auf 8.000 m² errichtet. Man hat hier verstanden, dass es wichtig ist, in die Zukunft zu investieren. Print und TV werden in Kürze darüber berichten.

SportConcierge: Gibt es neben dem Fußball noch andere Sportarten, die es Dir angetan haben?

Fredi Bobic: Natürlich der Basketball, bedingt durch meine Herkunft und weil ich früher selbst gespielt habe. Darüber hinaus mag ich Tennis sehr. Daran ist Boris Becker und seine Erfolge in den 80ern Schuld.

SportConcierge: Zum Schluss möchte ich auch Dich bitten, uns eine Lieblingsanekdote aus Deinem Leben als Profisportler zu erzählen…

Fredi Bobic: Ich erinnern mich immer gern an eine Situation, als ich im Interview nach einem Spiel den Schiedsricher als „Blinde Bratwurst“ bezeichnete. Unsere Fans präsentierten im folgenden Spiel eine große und aufblasbare Bratwurst mit einer Schiedsrichterarmbinde in der Kurve (lacht).

SportConcierge: Fredi, lieben Dank für Deine Zeit und alles Gute für die Zukunft!

Kurz notiert:
Eisbären unterliegen Mannheim
Der EHC musste sich am gestrigen Abend in der Verlängerung mit 3:4 (3:3) den Adlern aus Mannheim geschlagen geben. Gemeinsam mit unserem Gewinnspielsieger sah ich eine spannungsgeladene und unterhaltsame Partie in der ausverkauften o2 Arena am Ostbahnhof. Trotz der Niederlage belegen die Eisbären den ersten Tabellenplatz und müssen bereits am Freitagabend wieder aufs Eis.

ALBA siegt in der Ukraine

Einen wahren Krimi bekammen die Zuschauer beim Eurocup Spiel gegen den ukrainischen Meister Azovmash Mariupol zu sehen. Mit 74:73 gewann ALBA die Partie und Jenkins konnte in den letzten Sekunden mit Schnelligkeit statt mit Punkten glänzen. Er entwische allen gegnerischen Spielern, die verzweifelt versuchten, ihn zu foulen, um die Uhr zu stoppen.

Hertha BSC Mitgliederversammlung
Kommen wir kurz auf die alte Dame zurück. Am Montag fand die von allen mit Spannung erwartete und mit über 1.900 Gästen rekordverdächtig besuchte Mitgliederversammlung im ICC statt. Wer den großen Knall erwartete, wurde enttäuscht. Gegenbauer und Preetz blieben blass in ihren Reden und zeigten einmal mehr, was dem Verein derzeit fehlt: Eine Seele! Trotz mehrfacher Unterbrechungen aufgrund von lautstarken Unmutsbekundungen hatte man den Eindruck, dass man sich bei Hertha zu großen Teilen weiterhin lieb hat und Gegenbauer & Co. weiterhin das Vertrauen der Mehrheit genießen. Wie sagte Fredi im Interview so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Und damit wären wir auch schon bei der heutigen Verlosung,…

Die Verlosung zur Wochenmitte
…denn es müssten nun weitere 5,- EUR meinerseits ins Phrasenschwein wandern. Stattdessen wandele ich diese in einen kleinen 5,- EUR Kinogutschein für das CUBIX am Alexanderplatz um, und oben drauf gibt es ein Autogrammkarte von Fredi Bobic. Beantwortet einfach folgende Frage:
Bei welchem Verein ist Fredi Bobic derzeit als Sportdirektor tätig?

Die Antwort bitte mit Kontaktdaten und via Email an sportconcierge@e-concierge.de
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Ihr lest wieder am kommenden Freitag von mir!

Es grüßt Euch herzlich

Euer SportConcierge