Okan Akgöl, Designer und 2 Jahre in Berlin, absolviert den UDK-Master. Okan zeigt uns die künstlerische Seite des Tätowierens. Tattoo ist Kunst – ich freue mich auf dieses Thema und auch, dass ich Okan kennenlernen durfte.

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Farbe unter der Haut – Tattoo Kunst Teil 1

Der erste Stich macht bekanntlich süchtig. Und nein, es handelt sich hierbei nicht um einen leckeren Bienenstich. Ich spreche von den vielen kleinen Nadelstichen, die dir Farbe unter die Haut jagen.

Tattoo ist Kunst. Ob man sie nun mag oder nicht, spielt erst einmal keine Rolle. Generell lässt sich über Kunst bekanntlich nicht streiten. Für die einen ist es Schmuck, für andere Symbolik und wieder andere nennen es Selbstverstümmelung. Ich sehe es gerne als ein Mix aus den beiden ersten Punkten.

Mein erstes Tattoo bekam ich relativ spät, wenn man bedenkt, dass heutzutage schon 14-jährige Mädchen mit chinesischen Schriftzeichen mit der Bedeutung einer Tomatensuppe durch die Welt stolzieren. Ich war Anfang 20 und wollte mit meiner spanischen Freundin eine dauerhafte Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit. 3 kleine Sterne zieren seit dem meine Hüfte. Es war billig, schnell und sie sind sicherlich nicht die Schönsten, aber ja, dieses Tattoo hat eine tiefere Bedeutung für mich. So klein, unscheinbar und hässlich es doch ist.

Aber heute schreibe ich nicht über krumme Sternchen, sondern ich möchte Euch nach und nach Künstler vorstellen, die einen Platz auf meiner Haut gefunden haben, sehr gefragt oder einfach schlicht weg talentiert sind.

Den Anfang dieser Reihe macht ein besonders charmanter junger Künstler aus Berlin: Okan Akgöl.

 

Der aus der Türkei stammende Tätowierer lebt erst seit 2 Jahren in Berlin und ist gerade dabei an der UDK seinen Master zu machen. Die Kunst beschäftigt ihn schon seit Kindesbeinen an. Noch bevor er sein erstes Wort sprach, malte er schon besser als viele Kleinkinder in seinem Alter. Während der Schulzeit versuchte er sich mit Henna und verschönerte die Haut seiner Mitmenschen, noch abwaschbar. Aber nur wenige Zeit später legte er sich eine Tätowiermaschine zu. Seine ersten Opfer waren Bananenschalen. Seit dem tätowiert Okan.

Seine Kunst ist eine Mischung aus Grafik und Abstrakte Kunst. Seine Formen sind so fein und ungestüm und doch so klar. Von durchdringenden Menschenköpfen, über muskulöse Pferdekörper bis hin zu grazilen Blumengewächsen.

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Seine Arbeit auf der Haut spricht für sich. Er sticht schnell und präzise und hat Gefallen an dem Schmerz seiner Kunden gefunden. Entzückende Kunstwerke entstehen, in Farbe oder schwarz. Okan lässt sich von der Natur inspirieren und entwickelt so einzigartige Vorlagen, die er auch via Facebook und Instagram veröffentlicht.

Aber Okan ist mehr als ein talentierter Tätowierer. Er ist ein Visionär und liebt mehr als nur eine Kunst. Deshalb schloss er sich mit Kollegen zu einem Kollektiv zusammen, dass sich KAOS nennt: Kreative Arbeitsgemeinschaft OberSchöneweide. Dort treffen, arbeiten und profitieren unterschiedliche Künstler auf-, mit- und voneinander. Mittlerweile nutzen mehr als 20 Personen die verschiedenen Werkstätten. Aber nicht nur das, vor allem im Sommer entwickelt sich das KAOS zu einer kulturellen Instanz mit DJs, Tanz und guten Gesprächen.

Wer nicht auf 0815 Tattoos aus einem Katalog steht und für den Wartezeit keine Rolle spielt, der sollte den Weg zu Okan finden. Seine Tattoos sind ebenso weiblich wie für bärtige Männer geschaffen, ob Hipster oder Punk.

2h dauerte seine Arbeit an meinem Arm. Es tut weh, aber das Ergebnis besiegt den Schmerz. Der Blick in den Spiegel verzückt mich jeden Tag aufs Neue.

Tattoo Vorlage, Tattoo heute, Tattoo heute 2 Ich bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Tattoo von Okan auf meiner Haut sein wird!

Bis bald eure DeLiza